Interprofessionalität kann sich sowohl auf die Zusammenarbeit in der Praxis als auch auf gemeinsames Lernen beziehen.
Interprofessionelles Lernen ist nach der Definition von CAIPE dann gegeben, wenn zwei oder mehr Berufe miteinander, voneinander und übereinander lernen, um die Zusammenarbeit und die Versorgungsqualität zu verbessern.
Interprofessionelle Praxis meint, dass Fachpersonen mit unterschiedlichen Profilen, Kompetenzen, Spezialisierungen und Tätigkeitsfeldern – unter Einschluss von Patienten und Angehörigen – im Sinne einer sich ergänzenden, qualitativ hochwertigen, patientenorientierten Versorgung wirksam zusammenarbeiten. Damit einher geht das Streben aller Beteiligten, die verschieden Fachrichtungen und deren Herangehensweisen in Einklang zu bringen. Dies setzt gegenseitiges Wahrnehmen, kontinuierliche Interaktion und permanenten Wissensaustausch voraus. Gemeinsam werden Situationseinschätzungen vorgenommen und Entscheidungen hinsichtlich der Behandlung und Nachsorge erreicht. Typische Problemfelder in diesem Bereich sind z. B. Kommunikationsprobleme, Missverständnisse hinsichtlich Rollen und Verantwortung, Konflikte durch unterschiedliche Vorstellungen bei der Versorgung, aber auch Spannungen durch Machtgefälle.
Die Forschung zu Interprofessionalität beschäftigt sich u. a. mit Lehr- und Lernformaten, Curricula und Implementierungsherausforderungen, dem Theorie-Praxis-Bruch, mit Wirkzusammenhängen, Outcomes und Effizienz.