Das Format der interprofessionellen Ausbildungsstationen nach schwedischem Vorbild erfreut sich besonderer Beliebtheit. Diese Entwicklung markiert einerseits einen wichtigen und gut darstellbaren Transformationsschritt bei der Überwindung der monoprofessionellen Sozialisationsmuster. Andererseits kann dieser Ansatz auch kritisch reflektiert werden hinsichtlich seines Beitrags zur Stärkung einer kooperativen Praxis im Berufsalltag. Zu bedenken ist, dass solche Training Wards die taxonomisch anspruchsvollsten Lernformate darstellen und dass diese kurze Episode nur einen verschwindend kleinen Teil der Lernzeit ausmacht. Zudem binden sie erhebliche finanzielle und personelle Ressourcen und sind, wegen der fehlenden Kohärenz der Curricula, eine organisatorische und logistische Herausforderung. Mit Blick auf spiralförmiges Lernen könnte angemerkt werden, dass eine laborähnliche Lernsituation geschaffen wird, die (zu) wenig vorbereitende interprofessionelle Sequenzen hat und sich u.U. nicht in den Versorgungsalltag transferieren lässt.
Mit Blick auf die Anbahnung einer kooperativen Praxis zeigen internationale Erfahrungen, dass andere interprofessionelle Lernarrangements einfacher, praxisintegrierter und kostengünstiger zu realisieren sind. Sie stärken zusätzlich das Fundament für das Lernen und Arbeiten auf den interprofessionellen Ausbildungsstationen und sensibilisieren für das selbstverständliche kooperative Lernen und Arbeiten im Alltag. Im Beitrag sollen solche leichte IPE-Formen vorgestellt werden.
Muss es immer eine interprofessionelle Ausbildungsstation sein?
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