Durchführung einer Befragungsstudie zum Thema Kinder und Jugendlich mit Typ 1 Diabetes im Schul- und Kita-Alltag: Welche Erfahrungen machen Eltern?

Eine gelungene Integration von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes in Kindertageseinrichtungen (KiTa) und Schulen ist sowohl bei der Erstmanifestation der Erkrankung als auch beim Übergang zu weiterbetreuenden Einrichtungen für betroffene Familien von großer Bedeutung.

Die Erstmanifestation der Erkrankung tritt meistens im Kindes- oder frühen Jugendalter auf. Die Betroffenen müssen ein Leben lang ihren Blutzuckerspiegel überwachen und bedarfsgerecht Insulin zuführen. Eine nicht an den Bedarf angepasste oder fehlende Insulingabe kann zu einem lebensbedrohlichen Zustand durch Unterzuckerung (Hypoglykämie) oder Überzuckerung (Hyperglykämie, diabetische Ketoazidose) führen.

Von den betroffenen Kindern und Jugendlichen benutzt nach Aussage der Deutschen Diabetes Gesellschaft derzeit über die Hälfte eine digitale Insulinpumpe. Bei den übrigen Kindern erfolgt die Zufuhr durch Einspritzen in das Unterhautgewebe mit sogenannten Insulin-Pens.

In Nordrhein-Westfalen leben ca. 3,4 Millionen Kinder und Jugendliche unter 20 Jahren. Davon wurden im Jahr 2017 insgesamt 9.347 Kinder und Jugendliche aufgrund eines Typ 1 Diabetes ambulant behandelt. Das entspricht etwa 0,3 % der Kinder und Jugendlichen (bzw. jungen Erwachsenen) dieser Altersgruppe in Nordrhein-Westfalen. Davon waren 46 % zwischen 15 und 19 Jahre alt, 33 % zwischen 10 und 14 Jahren, 16 % zwischen 5 und 9 Jahren und 5 % bis 4 Jahre alt.

Während die Behandlungsprävalenz in den jüngeren Altersgruppen seit 2008 stabil geblieben ist, ist in den Altersgruppen 10 bis 14 Jahre und 15 bis 19 Jahre ein Anstieg zu beobachten.

Gemäß den UN-Konventionen über die Rechte von Kindern und Jugendliche sowie Menschen mit Behinderung haben Kinder und Jugendliche mit und ohne Behinderungen ein Anrecht auf ein Höchstmaß gesundheitlichen Wohlbefindens und umfassende Teilhabe am

Leben in der Gesellschaft. Eine regelmäßige Überprüfung dieser Bedingungen insbesondere im KiTa- und Schulalltag ist demnach erforderlich, um das Mass der Zielerreichung regelmäßig zu überprüfen und zu verbessern.

Übergeordnetes Ziel der geplanten Untersuchung ist die Erfassung von Elternerfahrungen im Kontext des KiTa- und Schulalltags von Kindern und Jugendlichen mit Typ 1 Diabetes. Die Studienergebnisse sollen dazu dienen, häufig auftretende Problemlagen, Informations- und Schulungsbedarfe sowie Gelingensbedingungen für eine erfolgreiche Inklusion zu identifizieren.